Netzwerk Rorschach

Engagement & Familienzeit Netzwerk Rorschach.

Markus Wanner ein Gentleman mit diplomatischem Gespür.

Ein grosser Vorteil, wenn man wie er engagiert ist, in verschiedenen OK, in der Region. Auch in kniffligen Situationen, findet er immer den richtigen Ton. Für den begeisterten Biker ist Fairplay und die Freude am Tun kein Fremdwort. Dies führte vor einigen Jahren dazu, dass er den olympischen Geist, nicht nur in sprichwörtlicher Form, sondern als BauernOlympiade, ins berühmte Thaler Kellerfest integrierte. Planen, koordinieren, fördern und die Seeregion attraktiver gestalten, das tut er nicht nur in seinem Ämtli als Präsident des Netzwerks Rorschach, sondern seit 2012, auch erfolgreich in seiner Funktion als Chef der SGKB Rheineck. Und wenn das Wetter passt, legt er den Weg von Rorschach nach Rheineck, am liebsten auf seiner nostalgischen 250er NSU Max zurück. Natürlich mit adäquatem Helm und immer mit der Nase im Wind.

Nr. 02 // JA // 2022
Text:
Yvette Reinberger
Fotos:
Yvette Reinberger
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In den Sommermonaten ist das Rorschacher Freizeitangebot für Familien besonders vielseitig.

Aber wo trifft man sich, wenn wir Badehose mit Schlittschuhen tauschen und die Kinder sehnsüchtig auf die ersten Schneeflocken warten? Mit viel Herzblut investiert der Verein Netzwerk übers ganze Jahr hinweg Zeit für einen gelungenen Rorschacher Winter.

Ein Interview mit Markus Wanner, Präsident des Netzwerk Rorschach

Im Interview

Im Netzwerk Rorschach haben sich engagierte Bürger zusammengetan. Entstanden ist es aus dem früheren Verkehrsverein. Dessen Zweck war vor allem der Billet-Verkauf für die SBB. Als diese Aufgabe wegfiel, formierte sich das Netzwerk neu und ist heute vor allem für die alljährliche Eisbahn mit Fonduehütte am Ufer des Sees bekannt. Wir haben mit Markus Wanner, Präsident des Vereins, über den Verein und die Bedeutung von Tradition und Festen gesprochen.

Das Thema unserer Ausgabe ist „Ja sagen“. Du hast Ja gesagt zum Amt des Präsidenten des Netzwerks Rorschach. Erzähl uns etwas über das heutige Netzwerk.

Das Netzwerk war früher eigentlich der Verkehrsverein Rorschach, der eine Beteiligung am SBB Billetschalter hatte und sich dadurch finanzierte. Irgendwann fiel das weg und es gab keine Daseinsberechtigung mehr für den Verein. Viele Menschen wollten sich aber noch weiter betätigen und die haben das Netzwerk gegründet. Das ist jetzt 14 oder 15 Jahre her. Ich habe als Beisitzer im Verein angefangen. Und wie das mit Vereinen oft so ist: Man geht mit einem Fuss rein und eh man sich versieht, steht man mit dem ganzen Körper drinnen.

Wann hat das Netzwerk die Entscheidung getroffen, etwas zum Winterprogramm der Stadt Rorschach beizutragen?

Eigentlich ist das bei einem Essen entstanden, bei dem jemand die Idee hatte, dass wir etwas mit einer Eisbahn machen. Traditionell gab es in Rorschach immer eine Eisbahn. Erst war es ein Spleen, aber dann haben wir ganz demokratisch, wie es sich für einen Verein gehört, im Vorstand abgestimmt. Vor acht Jahren gab es die erste Eisbahn. Zuerst mit einer Plastikbahn, im zweiten Jahr mit einem Zelt und heute mit der bekannten Fonduehütte. Und wir wurden auch schon mehrfach kopiert.

Es ist ein Kompliment, wenn andere nacheifern.

Wir hatten nie Angst, dass wir unsere Gäste verlieren, weil wir immer von dem überzeugt waren, was wir machen. Wir hatten immer eine tolle Atmosphäre und haben nie in Konkurrenz gedacht. In erster Linie wollten wir etwas für die Kinder machen. Die Eisbahn stand im Vordergrund, nicht die Fonduehütte.

Ihr wart da sehr selbstbewusst. Liegt das daran, dass alle von euch viel Herzblut investiert haben?

Bei so einem Projekt gehört immer viel Herzblut dazu. Insbesondere, weil es nicht in einer kommerziellen Art und Weise gedacht war. Tanja Alismeno hat als Eismeisterin stets das ganze gemanagt. Alexander Kleger bringt sein Know-How und grosses Netzwerk rund um Events ein. So hat jeder eine Aufgabe, und durch unseren Erfolg mit den vielen begeisterten Gästen, haben wir das jedes Jahr weiterentwickelt.

Ihr habt dafür ein klares Datum gewählt.

Das ist bewusst die Zeit der Sportferien. In Rorschach gibt es viele Kinder, die nicht mehr Ski fahren. Weil sie nicht mehr wollen oder weil sie aus finanziellen Gründen gar nicht können. Da war unser erster Gedanke, dass wir etwas für diese Kinder machen. Es ging um nichts sportfanatisches, sondern um Spiel und Spass.

Viele Dinge im Netzwerk haben zumindest ein bisschen mit dem Winter zu tun.

Mit dem Winter sind viele Dinge entstanden. Es sind ja dann doch immer die gleichen Leute, die sich Zeit nehmen und sich engagieren. Deswegen sind da einige Wintersachen entstanden. Weihnachten zum Beispiel ist für alle Bevölkerungsgruppen etwas Ruhiges und Besinnliches.

Der Lindenplatz. Und dann gibt es ja auch noch den Klauseneinzug.

Da bin ich seit der Gründung dabei. Das sind bestimmt schon 11 oder 12 Jahre. Das sind auch wieder die gleichen Leute, die uneigennützig für Rorschach etwas auf die Beine stellen. Wenn es für Rorschach ist, ist es auch immer für die Region. Inzwischen hat das schon Tradition. Der Umzug durch Rorschach, wo die Kinder dann auch ihr Sprüchlein auf dem Lindenplatz aufsagen.

Was fällt dir persönlich zu dem Wort Tradition ein?

Bei Tradition muss man immer etwas aufpassen. Dass man da nicht meint, dass da ein verkorkster, engstirniger Mensch ist. Ich schau Tradition als einen alten Brauch an. Als etwas, wo man sich immer wieder findet. Ich habe zum Beispiel einen Weihnachtsbaum, der immer mindestens 2,50 Meter hoch ist. Sonst ist Weihnachten für mich nicht Weihnachten. Diese Tradition halte ich für mich, meine Familie und meine Gäste aufrecht. Und sonst ist es auch gut, wenn man Traditionen wieder zu Grabe trägt, damit etwas Neues entstehen kann. Wenn man sich in einer Tradition nicht mehr findet, sollte man auch den Mut finden damit abzuschliessen.

Ich fand den Gedanken schön, dass Tradition keine engstirnige, angestaubte Angelegenheit ist. Man darf sie zu Grabe tragen, man darf sie aber auch auf Händen tragen, indem sie jedes Jahr wieder neu aufleben darf.

Eine Tradition, wenn sie durchgeführt wird, sollte auch gelebt werden und begeistern. Also nicht, dass nur ich von meinem Christbaum begeistert bin, sondern die anderen sollen es auch sein. Es ist wichtig, eine Tradition nicht einfach so weiterzuführen, nur weil es schon hundert Jahre so war, es aber keinen Menschen mehr interessiert.

Also geht es in der Tradition um etwas Gemeinsames?

Ich spreche da für mich. Man kann auch eigene Traditionen haben. Die sind dann wahrscheinlich persönlich und werden gar nicht nach aussen getragen. Und es gibt Traditionen, die man bewusst nach aussen trägt. Da sollte es dann meiner Meinung nach so sein, dass das auch andere Leute schön finden.

Jetzt gehen wir noch ganz kurz zu dem Thema Feste feiern. Das ist ja ganz oft auch mit Traditionen verbunden. Was bedeutet für dich denn ein gelungenes Fest?

Immer da, wo sich viele Leute austauschen, wo die Gespräche fliessen – das ist für mich ein Fest. Wo man kommuniziert, lacht, philosophiert, sinniert. Natürlich auch, dass man ein Bier oder ein Glas Wein trinkt und gut isst. Aber die Kommunikation, der Austausch, das Lachen und das fröhliche Miteinander stehen für mich im Vordergrund.

Lieber Markus, vielen Dank für deine Zeit.

Vielen Dank. Auch mir hat es sehr Spass gemacht.

Ob Sommer oder Winter, eines ist klar: «Familienzeit» steht immer in der Rorschacher Agenda.
«Sonne & Eis, das Rorschacher Seeufer bietet auch im Winter viel Spass für die ganze Familie.»
«Sonne & Eis, das Rorschacher Seeufer bietet auch im Winter viel Spass für die ganze Familie.»

Die Eisarena

Für Klein und Gross gehört die Rorschacher Eisarena fest zum Winterprogramm. Der Eislauf am See findet jedes Jahr in einer eigens errichteten Eisbahn am Rorschacher Seeufer beim Pavillon statt und zieht Gäste aus Nah und Fern an. Organisiert wird das Ganze vom Netzwerk Rorschach. Angefangen mit einer kleinen Eisfläche auf Plastikfolien, hat sich das Ganze inzwischen zu einer professionellen Eisarena mit eigens angelieferter Fonduehütte entwickelt. Kinder und Erwachsene, Eisläufer und solche, die es werden wollen, ziehen hier ihre Bahnen.

Link: eisarena.ch

Fonduehütte

Die Fonduehütte, gleich neben der Eisarena, gehört ebenfalls fest zur Winteragenda. Der unverkennbare Hüttenlook wird durch die winterliche Kulisse von See und Bergen abgerundet. Dafür wird der Holzbau eigens nach Rorschach transportiert. So lässt sich in heimeliger Stimmung, nach dem Eislauf oder auch einfach aus Tradition, ein leckeres Fonduefest mit Freunden und Familie geniessen.

Link: fondueamsee.ch

Klänge in der Kolumbanskirche

Zum Kulturprogramm der Stadt Rorschach gehört die Stadtharmonie Eintracht. Etwa 40 aktive MusikerInnen zählen aktuell zum Ensemble und begeistern ihre Zuhörer musikalisch. Das Ensemble ist bunt gemischt und die Musiker zeigen ihr Können an der Harfe oder an der Trompete, an der Violine oder an der Tuba. Einer der Höhepunkte für das gesamte Orchester ist das Weihnachtskonzert. Es versetzt die Zuhörer mit klassischen und traditionellen Liedern sowie modernen Stücken jedes Jahr aufs Neue in weihnachtliche Stimmung.

Link: eintracht-rorschach.ch

Sankt Nikolaus

In der Weihnachtszeit ist der Rorschacher Lindenplatz der Anlaufpunkt im Ort. Jedes Jahr verwandelt sich der ganze Platz zur Adventszeit in einen Weihnachtszauber. Es duftet nach Glühwein und es liegt Weihnachten in der Luft. Täglicher Höhepunkt ist die allabendliche Öffnung eines der «Adventsfenster». Pünktlich um 18.30 Uhr wird geöffnet. Rundherum wird ein abwechslungsreiches, weihnachtliches Rahmenprogramm veranstaltet. Dabei stehen Freude, Gemeinschaft und das friedvolle Zusammensein im Fokus. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Link: weihnachten-in-rorschach.ch

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